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Jetzt, im Nachhinein macht alles Sinn, fügen sich im Rückblick die Puzzlesteine, die vorher gar keine waren, perfekt zusammen. Ja, es wird immer dichter, je mehr Inspiration sich um eine Idee sammelt, die sich, verschiedene Stränge verfolgend über die Jahre, zu etwas Neuen, Aufregenden verdichtet. Ganz am Anfang stehen natürlich meine fotografischen Bewegungen. Die Touren, auf denen Tausende von Bildern entstehen. Ohne Auftraggeber, nur persönlichen fotografischen Interesse & Inspiration vor Ort folgend. Diese vielen Fotos. Immer im selben, geografisch beschränkten Umkreis aufgenommen.
Daraus fliegt mir irgendwann, recht spät übrigens, die Idee der Postkarten zu. Lange habe ich mich überdies im illustren Kreis der Tonträgereinzelhandelei betätigt. Wie es einem guten musikalischen Werk ansteht, das lernt man in den Jahren des simplen Vergleichens, gehört dazu ein nicht nur passendes "Artwork"- eine Umschlaggestaltung, nein, weitaus mehr: diese Umschlaggestaltung muß nach meiner Meinung das Gesamtkunstwerk Schallplatte oder CD, Album erst zu einem vollständigen Werk machen. Äußere Form und Inhalt müssen korrespondieren, schlüssig sein. Ein künstlerisches Ganzes, ein übergreifender Willen muß erkennbar sein.
Dann meine Schwäche für Sprache und Geschichte(n) in allen Ausformungen. Ob als reiner Text in Buchstabenform, als short version: Namenskreationen, zum Beispiel im PopMusikBereich oder als gesprochenes Kauderwelsch zwischen Dialekt und Fremdsprache, Falschbetonungen und Silbenverschluckereien.
Daraufhin folgte vor zwei Jahren der Hinweis auf einen Krimiautor aus nächster persönlicher ehemaliger Nähe- über dreissig Jahre zurück in der gemeinsamen Schulzeit liegend.
Die alles Weitere auslösende Antwort auf die Übersendung meiner ersten Schwarzwald-Postkarte: "exakt die Gegend, in der mein übernächster Krimi spielt." Mm, denke ich - da hätte ich noch mehr davon. VIEL mehr: Fotos als Krimicover. Und so erstrahlte mein gesamtes Archiv, Werk, oder einfach: alle jemals gemachten Fotos in einem völlig neuen Licht. Denn: seine Werke plötzlich als solche zu sehen, erfordert eine dem bisherigen Blick und Behandlung gänzlich entgegenstehende Herangehensweise: |
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