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Was ist das Reingretchen? "Krimi Cover"- ok, hört sich nach spezialisierter Fotografie an, aber das schwer knetbare "Projekt?" - ein unscharf gehaltener Versuch, den übermächtigen Online-Bildagenturen so etwas Fossiles wie einen Katalog für ein Nischenthema entgegenzusetzen?
Das hört sich großartig an. Kannst Du da in Details gehen?
Ein staubiges Archiv in eine frische Quelle verwandelt?
Und wie kams dazu, bereits existierende Bilder plötzlich als Kriminalbuchcoverfutter zu sehen?
Aha, Du stelltest Dir Dich plötzlich als Krimicoverlieferant vor. Das kann ja schon begeistern. Wie gings dann weiter?
Die schmerzhafte Diskrepanz zwischen Außen und Innen?
Achtzigtausend neue Bücher jedes Jahr allein in Deutschland. Allerdings gilt Kriminalliteratur vielen als nicht ernstzunehmend.
Das leicht herablassende "Jemand da abholen, wo er steht?"
Also nicht nur die berühmte Frage: "Wer soll denn das alles angucken, lesen, kaufen?", sondern auch ein von der Krimischwemme flächendeckend eingearbeitetes Schwarzsehertum, was die Zukunft des Planeten und das eigene Leben angeht?
„Schaden ist leicht, nützen schwierig.“ Das schrieb ein gewisser Quintilian, es muß im ersten christlichen Jahrhundert gewesen sein. Solltest Du da von Krimis nicht lieber die Finger lassen und Ethiklehrer werden?
Ok- schließlich bist Du ja auch als Fotograf da reingeraten. Da darf man ja ruhig beim Thema bleiben. Und das sieht ja auch verändert aus seit Internet 2.0..
Daran wirst Du wenig ändern können..
So ne Art selbstgemachter Humus für Neues?
Aha- ein Buch. Dafür brauchts aber Wissen um die Produktion als solches. Und als Krimianreger sollte man sich auch mit diesem Genre beschäftigt haben, damit man da nicht ins Blaue schießt. Bist Du da dran oder sind Krimis sowieso Teil Deines Lebens und schlägt mit dem KrimiCoverProjekt diesem Know-How nun die Stunde? (lacht)
Gibts schon Feedback? Im Regelfall reicht man seine laufenden größeren Dinger ja im Freundeskreis herum, holt vielleicht unter Kollegen gar Meinungen ein. Und die bessere Hälfte hat ja oft auch was dazu zu sagen..
Vierzehn Kapitel sind schon veröffentlicht, schön nach Themen getrennt. Ein Masterplan?
- 1 : Gretchen gerät in etwas rein. Eigentlich wollte ich nur ne experimentelle Karte losschicken..
- 2: der kriminelle Bildausschnitt. Da plaudere ich etwas aus dem Nähkästchen. Bildauswahl und vor allem: das Schneiden. Und zeige Beispiele.
- 3: die Fotos im Einzelnen: bunt, grafisch, unscharf/malerisch. Auch hier gibts Veranschaulichungen.
- 4: die Bildgattungen. Ich unterteile in Fotos wie Filmstills, als symbolische Darstellung der Buchidee oder als Rätsel.
- 5: den Vorgang der Namensfindung, wenn man sich ein bestimmtes Bild vornimmt.
- Zwischendurch und weiterhin "im Dreh": das Ausdenken und Erstellen promotionsfördernder Aktionen wie das Gewinnspiel. Ja ja: machen mittlerweile alle (lacht).
- 7: die Weiterbildungsfalle. Der die Allgemeinbildung ungemein fördernde Aspekt der Recherche nach Namen von fiktiven Autoren und Krimititeln.(Pause) ok ok: fiktive Namen kann man nicht recherchieren. Trotzdem führt mich eine gelungene Recherche zu ihnen (lacht).
- 8: Meinten Sie: reingrätschen. Empirie, Mutterbrettbatterie, Pareidolie, Kutzerweiher, Gretchenfrage und googleförmige Vorschläge, wie das nochmals heißen könnte, was man gerade eingetippt hat..
- 9: Geschichten aus der Dunkelheit. Moilzir Plzir Plzir Plzir. So mache ich meine wahren Buchtitel unkenntlich, denn: Geheimnis rules!
- 10: Designgretchen. Eine Idee braucht eine Verpackung. Hier öffne ich meine Werkstatt, in der gerade ein www Outfit fürs Reingretchen.de gebaut wird. Immer mit Hintergedanekn und dem Schilen auf..
- 11: Kulturkritik - Image It Yourself. Was kann spannender ( erfrischender und schonungsloser) sein, als so zu tun, als ob man sein eigener Kritiker wäre und das eigene Werk in den Schwitzkasten der kulturellen Relevanz nehmen?
- 12: von wegen Schall und Rauch. Ein paar Gedanken zur Gestalt(ung) der Autorennamen im Karussel der Marketingtauglichkeit. Mit dem immer unberühmt bleibenden Albrecht Sauheutle und dem obskuren Allister Gorgovoy.
- 13: Das ist doch nur eine Tüte im Regen! Man fotografiert etwas Unklares, Zerknittertes, Rotes. Und fast allen Erstbetrachtern hallt der Ekel und das Abgestossensein her- hab ich da was Wichtiges verpaßt??...
- 14: Wo keine Story, da auch kein Ausplauderer Hier gehe ich auf die doch arg veränderte "Situation des Geheimnisses" ein, die ein Krimi darstellt und das er eigentlich im klassischen Sinne bergen sollte. Durch den Massensport Kommentar und Rezension posten im Netz V 2.0 ist dieses Wesen des Krimis aber am aussterben, von der Trendsportart Spoilering durch Unüberlegtheit und Sich-als-Rezensent-und-Besitzer-einer-dezidierten-Meinung ganz zu schweigen.
Jeden Monatsanfang kommen immer weitere sechzehn Covers dazu. Mittlerweile sind es einhundertsechsundsiebzig. Bist Du da jeden zweiten Tag am Machen?
Dieses erst angefangene Interview führt(e) el Berndo
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